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Wir alle wissen, dass eine Rope-Session in den unterschiedlichsten Settings stattfinden kann. Ohne eine Verbindung zwischen involvierten Personen mutiert das Fesseln jedoch zur rein technischen Fingerübung am lebenden Objekt. Egal welcher Grund im Fokus steht, die beiden Involvierten sollten mit Herz dabei sein. Dies geht oft vergessen, vor allem wenn es sich um eine Übung oder ein abgesprochenes Training handelt. Dabei bedeutet Fesseln mit Herz nicht unbedingt Sex oder vollen Körperkontakt, sondern dass beide Personen bei sich und dem jeweiligen Partner sind und sich auf das Fesseln im Moment konzentrieren. Im Secret56 lehren wir daher schon beim ersten Grundlagen-Workshop den Grundsatz “Emotionen vor Knoten”. Sicheres und technisch einwandfreies Fesseln sind auch wichtig, aber ohne eine Verbindung aber nicht mal die Hälfte.

Doch wie schafft man es, diese Verbindung aufzubauen? Dabei helfen uns der Ansatz von Barkas, der das Fesseln mit einem Interview vergleicht sowie das Verständnis rund um die Nine Gates des Osada-ryu. Diese sind, wie immer, als mögliche Werkzeuge zu verstehen und nicht als einziges und alleiniges Allheilmittel.

Einstellung zum Fesseln / zur Fesselsession

Entscheidend für das Entstehen einer Verbindung ist die Bereitschaft, Signale auszusenden und auch zu empfangen. Je neutraler ich bin, umso sensibler kann ich auf die unterschiedlichsten Schwingungen meines Gegenübers reagieren. Ich bin also bereit zuzuhören und möchte wissen, wo mein Gegenüber steht. In dieser Situation bin ich mir aber auch bewusst, dass ich keine klaren Botschaften aussende, sprich dem Gegenüber “nichts” erkennbares sage.

Gerade wenn die Rollenverteilung zwischen den beiden Personen wechselnd ist, sollte man sich dessen bewusst sein und allenfalls bewusst bereits eine Position einnehmen und Signale senden. Auch bei „klaren Positionen“ darf man seine Energie und Bedürfnisse senden. Dies muss nicht mit dem Vorschlaghammer geschehen, sondern darf ruhig subtil passieren. Die Wege dazu brauchen nur etwas Fantasie und können sowohl von der aktiv fesselnden wie auch der gefesselten Person, bzw. der Person, die gefesselt werden möchte, ausgehen.

Erste Signale / den Partner kennenlernen

Zum Transportieren unserer Botschaft nutzen wir unser Ki, das unter anderem für Lebensenergie, Kraft und Atmosphäre steht. Wir senden also Energie aus, schaffen eine Atmosphäre, welche dem Gegenüber signalisiert „Ich würde gerne mit dir fesseln“ oder umgekehrt „ich würde gerne gefesselt werden“. Bitte liebe Damen, bedenkt, dass die Kanäle für subtile Gesten und Zeichen bei den Herren der Schöpfung oft verstopft sind. Sie brauchen daher zum Teil eher ein Winken mit dem Zaunpfahl oder teilweise sogar einen Schlag mit demselben auf den Kopf.

Nehmt euch Zeit, die gemeinsamen Bedürfnisse abzuchecken. Sprecht basierend auf dem Grundsatz: „der Anfang jeder Katastrophe ist eine beschissene Vermutung“ das Thema direkt an statt einfach zu denken es sei so gewollt. Und ja, sprechen ist besser als schreiben.

Wer sich noch nicht so gut kennt oder gar das erste Mal gemeinsam unterwegs ist, dem empfehlen wir das Aisatsu shibari, die Begrüssungsfesselung aus dem Osada Ryu. Es ist eine einfach zu fesselnde Übung, welche jedoch der aktiven Person viel über das Gegenüber mitteilt. Sie darf übrigens auch von sich bereits vertrauten Menschen genutzt werden. Das Aisatsu shibari kann sehr intensiv und lehrreich sein, vor allem jedoch bestätigt sie dann bereits Bekanntes oder zeigt allenfalls eine neue Facette.

Die Nine Gates als Werkzeuge

Wer sich seines Ki’s bewusst ist, kann seine Wahrnehmung auch manipulieren bzw. versuchen diese in die gewünschte Empfindung zu lenken. Dies geht natürlich nicht beliebig und nicht gegen die eigene Persönlichkeit. Authentische Empfindungen wie z.B. Wohlwollen, Entschlossenheit oder Aggressivität lassen sich jedoch gut transportieren.

Weiter sind die Elemente aus den nine gates, das tachiba (Positioning) und maai (Nähe/Distanz und Timing) dankbare Werkzeuge, um die vorhandenen Emotionen zu transportieren und dem Gegenüber zu zeigen. Dabei macht es durchaus Sinn, sich im Voraus zu überlegen, welche Emotionen und Gefühle transportiert und ausgelöst werden sollen. Ein besonderes Augenmerk soll dabei auch auf dem Einstieg liegen. Wo und in welcher Position stehen mein Gegenüber und ich? Welche Gefühle will ich transportieren? Wo soll die Reise hingehen? Diese Gefühle muss man dann auch ausleben. Die entsprechende Körperhaltung und Mimik sind, auch wenn nicht auf den ersten Blick erkennbar, wichtig und nicht zu unterschätzen. Wütend und bestimmt sein geht nicht mit einem verträumten Blick und breitem Grinsen.

Atmosphäre und ein passendes Umfeld schaffen

Mit künstlichen Hilfsmitteln wie Raum, Licht, Musik und Kleidung der Personen lässt sich die Atmosphäre gestalten. Gezieltes Einsetzen dieser Werkzeuge können den Gehalt einer Fesselsession nachhaltig beeinflussen.

Jeder, der schon einmal in der freien Natur oder umgeben von anderen Menschen gefesselt hat, weiss, dass auch das Umfeld eine Fesselsession sehr entscheidend prägen kann. Speziell erwähnt sei hier das Ki nicht direkt in die Session involvierter Personen. Das Ki einer Person ist immer da und sendet auch die ganze Zeit. Entsprechend kann je nach Sensibilität und Stärke der Emotionen die Connection zu einer anderen Person auch wahrgenommen werden, wenn diese Person nicht aktiv in die Szene involviert ist.

Die meisten kennen dies hauptsächlich bei Personen, welche negative Gefühle wie Abneigung oder generelles Unwohlsein auslösen. Personen, die uns rein durch ihre Präsenz schon zu nahe kommen. Diese “Connections” sind für eine Fesselsession ein Störsender, welchen man wenn immer möglich ausschalten sollte. Dies zum Beispiel durch Wechsel der Location oder dem Schaffen eines bewusst als schützend wahrgenommenen Rahmens.

Aber auch positive Gefühle wie starke Zuneigung, Lust und sexuelle Anziehung können von der Fessel-Session ablenken. Gerade ein Partner, der zuschaut, kann entweder stark bremsen oder als Multiplikator dienen. Gute Gefühle gegenüber Anwesenden können auch Sicherheit und Geborgenheit vermitteln und so für eine angenehme Grund-Atmosphäre sorgen. Wenn immer möglich, sollte man daher diese Gedanken auch mit einbeziehen.

Fazit

Um eine Connection aufzubauen sollte man sich also seines Ki’s bewusst sein und sich bewusst mit den Emotionen, der Atmosphäre und dem Ambiente auseinandersetzen. Zudem sollte man sich Gedanken über den Einstieg machen. Dabei ist es wichtig nicht nur das Fesseln im Kopf zu haben sondern die beteiligten Personen in Bezug auf tachiba (Positioning) und maai (Nähe und Distanz) berücksichtigen. Aus eigenen Lektionen mit meinen Lehrern und auch Übungen mit meinen Schülern weiss ich, wie gross dieses Thema ist, aber auch wie viel es zu einer gelungenen Fesselsession beiträgt. Daher werden diese Elemente in den Workshops, Private Lessons und den Trainings bei uns im Secret56 auch immer wieder behandelt.

Author: Ibinuphis (Blog - Beitrag)